Kleid im Stil des Rokoko: Schuhe

Zum Kleid brauche ich auch passende Fußbekleidung.
Die Schuhe aus der Rokokozeit zeichnen sich durch einen eher stabilen, leicht geschwungenen Absatz aus. Meist wird der Schuh mit einer Schnalle über dem Fußspan geschlossen.
Ich habe lange Schuhe gesucht. Weil ich keine Schuhe bei Harr anfertigen lassen wollte, habe ich es am Ende selbst probiert.
Meine Basis sind ein paar sehr bequem Pumps (rund 10 Jahre alt) mit elastischer Spitze als Oberfutter. Die Sohle ist aus Synthetik und relativ dünn.

Ich habe den Absatzfleck mit einem Schraubenzieher ausgehebelt und dann die Sohle bis zu der eigentlichen Auftrittsfläche abgezogen. Die Sohle war glücklicherweise nur geklebt.
Die restliche, am Schuh verbliebene Sohle habe ich auf Folie abgezeichnet und zusammen mit der abgeschnittenen Sohle eine Schablone für Leder gezeichnet.




Mein neuer Oberstoff ist der dicke Baumwollsatin von Stoff am Stück, eingefärbt mit Simplicol (Lavendel).
Ich habe den Schuh in drei Etappen mit Pattex mit Satin beklebt: Erst das Fersenteil, dann den Absatz und zum Schluß den Span, der noch einen Zierdruck mit Stoffarbe bekommen hat. An der oberen Kante des Spans habe ich den Stoff einfach vor dem Ankleben nach innen umgeschlagen.
Alle Teile sind im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, damit sich der Stoff gut dehnen läßt.

Die Kanten habe ich mit entsprechend gefärbter Soutache überklebt.




Anschließend habe ich mit Hilfe der erstellten Schablone eine Sohle aus Leder zugeschnitten und angeklebt.

Das klingt erstmal alles ganz einfach, hat mich aber mehrere Nachmittage und eine Tube Pattex transparent gekostet.

Die Dosierung des Klebers auf dem saugenden Satin ist Übungssache: Nimmt man zu wenig, klebt der Stoff nicht. Bei zuviel Kleber schlägt derselbe auf den Oberstoff durch.
Außerdem müssen beide Teile mit Pattex eingestrichen werden, dann muß das Zeug erstmal leicht antrocknen und nach einiger Zeit steht man schön im Lösungsmittelnebel.

Eine Sohle habe ich auch erst im zweiten Anlauf richtig positioniert.

Und wie wetterfest die ganze Angelegenheit ist, wird sich erst im Praxistest erweisen.





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